Wie so häufig kommen einem die besten Ideen spontan oder zumindest kurzfristig. So auch in diesem Fall, als wir uns am Abend des 14.11.2022 dazu entschlossen, bei voraussichtlich bestem Wetter eine vormittägliche Session der Vogelfotografie am Chiemsee einzulegen.
Gesagt getan - es wurde Verpflegung und alles an Ausrüstung was das Fotografenherz begehrt, verräumt.
Bei Temperaturen noch spürbar unter dem Gefrierpunkt ging es zur Hierschauer Bucht am Chiemsee und in's erste Obergeschoss des dortigen Beobachtungsturmes.
Auch, wenn wir uns bei solch Gelegenheit natürlich über alle lohnenden Motive freuen, so waren wir doch am meisten auf den Eisvogel gespannt und vor allem, ob sich dieser überhaupt zeigen würde. Wie oft hatten wir ihn an den verschiedensten Stellen lediglich rufen hören. Davon, dass wir ihn hätten sehen, geschweige denn fotografieren können, waren wir meilenweit entfernt.
Kaum war die elementarste Ausrüstung entpackt und einsatzklar, so vernahmen wir zum ersten Mal das charakteristische Fiepen. Direkt vor dem Beobachtungsturm steckt ein kurzer Stock beinahe senkrecht im Wasser der Bucht. Als wir uns noch - halb ins Lächerliche ziehend- ausmalten, wie perfekt es wäre, würde sich der Eisvogel genau dort hin hocken, entschied er sich tatsächlich genau dazu.
Es brauchte einen kurzen Moment, in welchem wir zunächst fasziniert zuschauten, bis wir endlich begriffen was da direkt vor uns geschah. Ab diesem Zeitpunkt erfüllte ein rhythmisches Klicken der Spiegel und Sensorvorhänge die Luft - schnelle Serienbildaufnahme sei dank.
Von besagtem Eisvogel, welcher sich in wahrer Model-Manie von links nach rechts, von oben nach unten, vor und zurück bewegte und hierbei Larven, Krebse und kleine Fische vertilgte über Schwäne, Kormorane bis hin zu Silberreihern, von denen sich einer genüsslich einen Hecht einverleibte, war so ziemlich alles geboten.
Nun darf man natürlich an solch exponierter Stelle nicht davon ausgehen, dass man den lieben langen Tag allein bleibt. Verständlicherweise erweckt ein solches Naturschauspiel das Interesse verschiedenster Zaungäste. Die allermeisten waren natürlich andere Fotografiebegeisterte, von denen es aber nur wenige in der Gesellschaft so leicht gestörter Persönlichkeiten wie der unseren aushielten. Mit denen, die doch durchhielten, entwickelten sich sehr interessante und ungezwungene Gespräche und Fachsimpeleien.
Als uns im Laufe des Tages dann irgendwann die Kälte in die Zehen schlicht, stellten wir erstaunt fest, dass wir bereits 7 Stunden nahezu bewegungslos im Turm zugebracht hatten. Kurz nachdem die Entscheidung gefallen war den Platz zu räumen, versteckte sich die bis dahin vom ungetrübten Himmel scheinende Sonne hinter dichten Wolken - Zeit perfekt genutzt. Grüße vom Buidlbuam Chris
So, da pinselt auch der zweite Bua noch paar Sätze samt Buidl hinzu. Ja der Eisvogel ... wie doch ein so kleiner und bunt-putziger Geselle Erwachsenengesichter zum Strahlen bringen kann!? Da vergehen beim beobachten Stunden wie Minuten und hier und da gibt's Gänsehautmomente. Nun war bei dieser Session aber nicht nur dieser eine wundervolle Geselle bewunderungswürdig! In den Bildern zum Beitrag finden sich gefiederte Freunde wie flinke Kleiber (Baumläufer), stolze Silberreiher, liebe Meisen, Baumkönig-der wuselige Zwerg im Vogelrund, Graureiher im Segelflug, die Goldammer-der Dortmund Fan im Vogelrund, das oft sich versteckende Wintergoldhähnchen. Wie von Chris schon beschrieben, es war ein so wundervoller Tag und passte von der ersten bis zur letzten Minute. Tolle Bilder einiger unserer wichtigen und schönen gefiederten Freunde sind entstanden und werden so auf dem ein oder anderen Poster verewigt. Alleine die Kinder von Freunden sind begeistert, können sie sich doch die Buidl ganz in Ruhe angucken. Grüße vom Buidlbuam Dirk
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