Nebel

Ein einführender Text wird noch erarbeitet ...


15.08.2024 Dichter Morgennebel im Sommer durch den Hagelschlag einer Superzelle am vorherigen Abend

Was für eine fantastische, ja eher schon tief herbstlich anmutende Morgenstimmung im Dorf.

Klar, der Hochsommer ist dieses Jahr eh schon wieder Geschichte und übergibt an den Spätsommer.

Da kann man durchaus erste herbstliche Morgenstimmungen erwarten. Im Tal liegt nun immer häufiger feucht-frische Luft, die einen sanften Hauch von Kühle mit sich bringt. Erster flächiger Tau auf den spätsommerlich alternden Weiden und Wiesen, der Duft von nassem Gras, Laub und Erde liegt in der Luft. Erste dichte Nebelfelder ziehen auf und packen die Landschaft in Watte. Darin eingepackt herrscht jetzt langsam aber immer öfter eine Zeit der Ruhe und Besinnung, in der die Natur sich auf den bevorstehenden Herbst vorbereitet. Man fühlt und riecht den nahenden Herbst.

Nun gibt es aber unterstützende Szenarien, die einen tief herbstlich anmutenden Morgen und Vormittag forcieren.

So passiert am 14./15.08.2024 hier daheim im Tal und drumherum.

Am Abend des 14.08. bildete sich direkt vor der südlichen Haustüre über der westlichen Kaiserregion (dessen Südseite) eine kräftige Superzelle. Hier ein Bild dieser Zelle, als sie die alpinen Regionen verlassen hatte und sehr imposant über dem Rosenheimer Land stand und Unwetter technisch Unfug trieb.

Diese "Majestät" der Wetterküche zog von den kaiserlichen Gipfelregionen kommend weiter verstärkend zu uns rüber an die Flanken des Niederndorferbergs / südflanke Spitzsteinregion. Das Niederschlagsradar gab für diese Region eine Lila Warnung vor extremen Hagelschlag heraus.

Dort angekommen schüttet sie regional zum Teil größere Hagelansammlungen übers Land. Zwischen flächigem Kleinhagel und einzelnen eingelagerten Hagelsteine um die 5/6cm war darin alles vertreten.

 

In dieser Region wurde es urplötzlich Winter und die Wälder, Almen und Wiesen waren flächig mehrere Zentimeter dick vereist weiß bedeckt. Es war flächig so viel Hagel/Eis am Abend, dass dieser über die gesamte Nacht bis zum nächsten Morgen in langsam abschmelzenden Mengen liegen blieb. Selbst am späten Vormittag bis zum Mittag war dieser in geschützten Lagen noch zu finden.

Und diese in winterliche Zustände versetzte Region liegt absolut direkt über unserer Talregion auf 900 bis 1500m. Der flächig liegende Hagel kühlte dort oben die Bodentemperaturen anhalten stark runter. Direkt darüber die feuchtwarme Luftmasse, was schlussendlich zu einem großen Temperaturunterschied führt. Solche Temperaturunterschiede können dazu führen, dass sich die Luft abkühlt und die Feuchtigkeit kondensiert, was zur Bildung von Nebel führt. Es wehte nachts, morgens und am Vormittag über der gesamten Region kein Wind.

Morgens war oben am Berg so viel kalte schwere Luft entstanden, dass diese wie Wasser die Berghänge runter ins Tal floss. Dort herrschte noch die weit wärmere feuchte Luft -> somit wieder sehr deutliche Temperaturunterschiede -> Nebelbildung und der Talabschnitt vom Dorf fing an sich mit Nebel zu füllen. Er füllte sich wie eine riesige Badewanne und zeitweilig herrschten Sichtweiten um 50 -70m.

Nun brauchte es schon aufwärmende und weg dampfend Sonnenstrahlen, um Licht ins Dorf zu bringen.

Die Sonne steht jetzt im Spätsommer aber schon recht tiefer und braucht entsprechend länger, ihre ersten wärmenden Strahlen runter ins Dorf zu bringen. Da wir vom gesamten Priental her Nord - Süd ausgerichtet sind, wird natürlich erst die Westseite vom Tal frei gedampft. Auf der Ostseite befindliche Taleinschnitte in den Hochregionen lassen als erstes wenige Sonnenstrahlenbündel sehr, sehr punktuell auf bestimmte kleine Örtlichkeiten scheinen. So lassen sich zum Teil grandiose Licht, Schatten, Tau und Nebelszenarien bestaunen. In diesem Beispiel ging das bis in den späten Vormittag. Und wie beschrieben, die Westseite war irgendwann von der Sonne frei gedampft und auf der Ostseite, wo die Strahlen noch keinen Weg hinfanden, gabs weiterhin zum Teil dichten Nebel.

Am grandiosesten war aber, dass die ersten punktuell Nebel durchdringenden Sonnenstrahlen im Tal unten genau auf unsere Kirche trafen.
Je höher Klärchen nun am Morgenhimmel stieg - sie strahlte rundherum als Erstes nur das Kreuz auf dem Kirchturm an und wanderte dann ohne Unterbrechung Sekunde für Sekunde immer weiter den Kirchturm nach unten.

Es dauerte nicht lange und die gesamte Nordostansicht der Kirche stand im perfekten Spotlight. dass es besser nicht geht.
Was ein absolut irrer Moment, was ein fantastisches Erlebnis, was ein traumhaft schöner Anblick ...
Mit Lampen, Leuchten oder was auch immer könnte man es nicht besser machen.
Ein absoluter Gänsehautmoment Dahoam, nicht nur zum Fotografieren - man muss es einfach gesehen und erlebt haben!

Ein absolut wahres Träumchen und über die vielen Jahre ein weiteres heimisches fotografisches Highlight.